Rest in Peace, Ray.







Antirat zieht um:
-> Das Cabinet des Christian Erdmann





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Dienstag, 14. März 2017

Vorweihnacht mit Cured Catherine (28): Antiidiotikum ins Gobelinköfferchen













Lieber, lieber Watson. Die ersten 7 Folgen der "Return"-Staffel haben begonnen, den unnützen Plunder des kopernikanischen Weltbildes in der Dachkammer, im Haupt-Gebäude, in der Hirnmansarde zu verdrängen. Vor allem "The Second Stain", "The Musgrave Ritual" und "The Abbey Grange" sagen: was zum Teufel soll ich mit dem Sonnensystem. I know, spätestens mit dem zweiten Sehen verliert das Wort "favourite" seine Bedeutung; they're all favourites. JBs kinetische Energie wohl auf dem Höhepunkt, dort, vor dem Zusammenbruch, und die quecksilbrige Rastlosigkeit scheint von so positiver Besessenheit, impulsiv, mitreißend, unwiderstehlich. Übergang zu Hardwicke gelungen, der so viel ernsthafter wirkt als Burke, more solid and more gloomy, aber das veränderte Auftreten macht Sinn. The motives of women - so inscrutable. How can you build on such quicksand? Their most trivial actions may mean volumes, und das extraordinärste Verhalten kann mit einer Haarnadel zu tun haben. Um so bewegender die Sympathie, die er für Lady Brackenstall empfindet, und die in seiner Verlegenheit kulminiert, als sie ihn am Ende umarmt. Überhaupt, auch am Ende von "The Six Napoleons", als Lestrade sagt, jeder bei Scotland Yard wird stolz sein, ihm die Hand zu geben: die Emotionen unter der scharfintellektuellen Oberfläche auf JBs Gesicht, einfach nur wundervoll. Lestrade, Holmes und Watson – so funny in dieser Folge. Watson, you left the rugs behind. Wie tief die Petersilie in die Butter gesunken war an jenem heißen Tag.

Lady Brackenstall in "The Abbey Grange" ist Anne Louise Lambert, schön, sie wiederzusehen: das ist -> Miranda in "Picknick am Valentinstag".

Wunderbar auch die ganzen Variationen der theme music während der Folgen. Mrs. Hudsons Vergnügen am Bewegen der Wachspuppe. Holmes' Tischtuchtrick. Die Trigonometrie ist die Antwort. Das Millais / Ophelia-Ende von "The Musgrave Ritual". Überhaupt diese Folge, ganz groß auch Sir Reginald Musgrave und Brunton (on the lawn!). Auch wir haben unsere diplomatischen Geheimnisse, Premierminister. Morgen weiter mit "The Devil's Foot". Thank you so much für die schneeweiße Perle 23, genau 12 Tage vorher erwähnte ich "Under Ice" im Spiegel. Ich liebe diese beiden Sounds, dieses weit entfernte Rufen bei 0:48 und diesen "splitting sound" bei 1:13, der in dieses unheimliche Grollen übergeht – die unermeßliche Weite, die allein diese beiden Sounds andeuten, die Sphären, in die der Fast Skater auf dem Eis sich verliert.







Flucht, Rebellion, Hungerstreik vertagt, vorerst bloße Renitenz, Aufschubsysteme gestartet, Sehnsucht nach Überführung mehrerer Kisten und Schrankkoffer in etwas wie 221 B. "You got something against the Air Force?" – "No." ­– "I do." - Wenn ich die Motion Picture Academy wäre, würde ich mir jetzt sagen: okay, HALB richtig gemacht. Ich glaube, der Film war schon vorher eine Obsession von mir, aber Sie haben sie verewigt.

"Then when I recorded in Nashville in '81 with the Attractions, we were invited up to John and June's house, so we put on our best clothes. We must've looked pretty rugged - or ragged. They didn't pass any comment on it. Just incredibly courteous and made us feel at home. They were so generous; they threw a huge southern banquet for us as friends of the family.
As a songwriter, even his recent records have a tremendous connection to his past. He reclaimed the sound of his earliest records, and even if he wasn't always writing them himself, he finds his own personality in other people's songs. There's nobody remotely like him. There's nobody that has a voice like him; there's nobody that can sing the things he does." – Elvis Costello. How high's the water, Mama?

















They're all favourites, yes indeed. Mein Neuester "Der letzte Vampir". Kannte die Story, konnte mich wieder kaum erinnern, bis gewisse Person bedeutsame Blicke warf. Insgesamt der blutigste und düsterste Film bisher. Brett deutlich gealtert, rundlicher, maskenhaftes Make Up, immer noch gut. Insgesamt vielleicht nicht der beste Film, aber auch gut. Anna Louise Brackenstall / Abbey Grange gefallen mir auch, war auch im Buch schon einer meiner favourite Favourites. :) "The Musgrave Ritual" - grandios! Was für ein Bild, die ganze Prozession Schritte zählend on the lawn und finally Holmes schwebend zur Tür hin über den Wassergraben. Göttlich. Und Brunton, ja. Wie fanden Sie die "Priory School"? Die düstere Schule mit den viel zu kleinen Buntglasfenstern, die Stimmung so goth. Sehr gespannt auf Ihre Empfindungen zum Teufelsfuß. Aufschubsysteme, hmhm. Überführung wünschenswert. Sollten keine anderen Pläne vorliegen, würde ich Vakanzen vermelden. If there is a place, where Baker Street could be risen, it's here. :)

Schön, was Elvis Costello sagte und ich glaube jedes Wort. Haben Sie auch die Deleted Scenes gesehen? Warum gibt es eigentlich keinen 3-Stunden-Final-Directors-Cut, wenn man ihn mal braucht?

Happy New Year, my dear fellow, mögen die guten Kräfte mit Ihnen sein!















Walk The Line 2 x auf Deutsch, 1 x auf Englisch, 1 x Audiokommentar Mangold, Deleted Scenes jetzt gleich. Zweite Staffel alles gesehen. Devil's Foot gut-wrenching... Bretts Schrei am Ende der Devil's Foot "drug" sequence... Jesus. Details following. For now: Watson, we have been given a line of investigation which has been missed by the police and which a singular chance has placed in our hands. Faces to the South, then, and quick march! Happy New Year, my dear friend.

Johnny & June, The Loving Gift. Wer würde mit so einem Auftritt durchkommen außer dem worst salesman ever und ihr? Die konnten sich singen, was andere sich nichtmal sagen konnten. Die amerikanische mythologische Poesie von Eigennamen, Städte oder Züge. Honey, I'm gonna snowball Jackson. Liebling, ich überrolle Ulm wie eine Lawine – ist einfach nicht dasselbe. Die Deleted Scenes, Jesus fucking Christ. Seine Panik, als er die Testpressung zerbrochen hat... und dann begreift, daß es 1000 Singles von seinem Song gibt. (Wenn ich nur bedenke, was für ein überwältigender Anblick ein Karton mit 25 Aljoschas war.) Und dann, Cry Cry Cry aus dem Nachbarhaus. "Hörst du Daddy im Wind?" Ich liebe auch, was James Mangold im Audiokommentar erzählt: James Whales Original-"Frankenstein" als Lieblingsfilm. Warum? Cash: "Because it's a story about a man made up of all these bad parts. And yet he still tries to do something decent, and he still tries to be decent." Noch ein bewegendes Selbstbild, am Ende seines Lebens, als June bereits gestorben war.

"The Priory School" wird im Original zum Killer, Performance und Phrasierung aller Beteiligten, daß einem die Spucke wegbleibt, abgesehen von JB besonders von "His Grace" und Dr. Huxtable, aber sowieso große Folge. Bei so vielen Einstellungen seufzt man einfach nur vor Entzücken. Die cinematography ist grandios all over. All diese Außenaufnahmen, nie in strahlenden Sonnenschein geschönt oder mit Filtern der realistischen Atmosphäre beraubt, allein "Wisteria Lodge" ist wie Landschaftsmalerei mit Kamera. Finde den Text von Michael Cox in Box 2 ziemlich nörgelig, z.B. über Freddie Jones als Inspektor Baynes. Diese Serie verträgt alles und schon erst recht einen Freddie Jones als Freddie Jones (remember, der skrupellos-schmierige "Besitzer" von John Merrick in Lynchs "The Elephant Man"). In "Das leere Haus" todsicher eine der bewegendsten Szenen ever, Jeremy Bretts "Wat- ...!", unter diesem Felsvorsprung bei den Reichenbachfällen, als er den Namen seines one and only friend and colleague nicht rufen darf, die abgrundtiefe Einsamkeit dieses Moments, und dann dieses wehmütige Lächeln, in dem soviel Zuneigung liegt, mit dem er Abschied nimmt von Watson und seinem ganzen früheren Dasein.













And even if you leave me I'll be richer when you go. Das muß man auch erstmal gelebt haben, bevor man das singen kann. Nicht mal sagen können ja viele nicht. Worteschüttler sind so selten geworden. Ich habe die Bücherdiebin lesen müssen, es blieb nichts anderes übrig. Es war langatmig, aber auch atemberaubend. Der Tod hat unerwarteterweise auch ein Herz. Hitler hat den Baum nicht fällen können, der aus dem Samen von der Wange des Juden gewachsen war und auf dem die Worteschüttlerin saß. Ist das nicht schön? Vielleicht nur im Zusammenhang. Das Buch hat viel zu viele Wörter. Ich will ja nicht meckern. Aber ich musste Tage dafür stehlen. Zu viele Noten. Ich wollte gar kein 2.Weltkriegbuch lesen, mir war überhaupt nicht danach, aber lassen konnte ich es auch nicht. Wenn es nur nicht so lang gewesen wäre.

Ich wünschte, ich säße bei einem Glas Wein, während ich Ihnen dies schrub, aber der einzige und ohnehin miese Weinflaschenöffner hat sich offenbar auf und davon gemacht. Hinterließ dafür den noch gestern und die ganze letzte Woche schmerzlich vermissten Zollstock in der Kramschublade als ironischen Gruß. Haben Sie auch eine Kramschublade in der Küche? Als Kind dachte ich, dass alle so eine haben müssten; als würde man die jungverheirateten Frauen kurz beiseite nehmen und sagen: "Ach und denken Sie an die Kramschublade in der Küche. Es kann ruhig die letzte hinten in der Ecke sein, oder die zweituntere. Jedenfalls muß sie noch so zugänglich sein, dass man herumliegenden Kram blitzschnell verschwinden lassen kann, verstanden? Man weiß nie, wann die Schwiegermutter mal unerwartet in der Tür steht". Jedenfalls brauche ich den briefkastengelben Zollstock jetzt überhaupt nicht mehr und der Wein musste zurück in den Kühlschrank.

Man muss immer auf der Hut sein. Man weiß nie was so passiert, wenn ein durchgedrehter Haushalt -> gegen einen revoltiert.

Warum hab ich den Audiokommentar denn noch nicht inhaled? Ah ja, ich hab den Film an einen mäßig erwünschten Besucher verliehen und all eyes on Jeremy anyway. Der Filmausleiher sagte bei Rückgabe "Joa, war ganz gut." HAH! Aber nicht mal bloody. No use. Frankensteinvergleich unglaublich, anyway. Was hat der Mann gelitten. Im Kern verletzt eben. Das heilt nie. June war nie im Kern verletzt. Was hat sie ihm geben können. Müssen. Das Wunder dieser Geschichte ist das eigentliche, das wir deduzieren wollen, Holmes. Wahrhaftigkeit. Ein Geschenk, das sie sich nicht nur selbst gemacht haben, sondern auch denen, die es erzählt bekommen. In den Liedern, wenn man an einem eisigen Januarmorgen durch Russisch-Hoheluft nach Hause geht, die Bäume und Wege so vereist und verschneit, das man hinter der nächsten Ecke ebenso gut Gräfin Gatzinsky im Zobelmäntelchen und mit Hermelinmuff beim Spaziergang am Newski-Prospekt hätte begegnen können. Die Musik passte nicht, aber die Klarheit der Eisnacht machte so vieles andere auch klar. Aaaach und Jeremy. Jeremy, Jeremy, Jeremy. It's getting late, nur noch soviel: The Sign of 4. Was. Für. Ein. Film. Victorian London. Sir Toby. Die Baker Street Army. Wir werden das noch mal aufgreifen, Holmes. Michael Cox mag Ihnen zu nörgelig sein, aber ich sage: Michael Cox war nörgelig genug, um Visionen zu entwickeln und zu verwirklichen, wie es kein anderer Holmes Filmer geschafft hat. Soller doch nörgeln. :)














Ah, der Tod erzählt das himself, now I see. "Während der müde Tod die Sprachfetzen vergessen wollte, die niemand außer ihm verstand", beim panoramischen hovering gegen Ende, da dachte ich auch an den Müden Tod von Fritz Lang. Dabei ist das ein Stummfilm. Wußten Sie, daß Fritz Lang für einen Stummfilm den Countdown erfunden hat? "Frau im Mond", 1929. Der Tod ist immer mit uns, wie Watson sagt. Quite so. Gestern half ich dem Tod, einen alten Fernseher aus dem 3. Stock nach unten zu tragen. Da wußte ich aber noch nicht, daß es der Tod war, nämlich der aus dem Speicherstadt-Jedermann. Wohnt in der HS. Sind wir nicht alle irgendwie Kramschublade? Aber die Odyssee des Weinflaschenöffners, diese pure impertinente Eigenmacht, diese mauvaise foi-Studie von Farin U, all das ist wahr und unabänderlich. Das autonome Vernuddeln diversester Kabel findet, vermute ich, während unserer R.E.M.-Phasen statt, aber die durch Empirie nicht mehr erklärbare Unentwirrbarkeit ist Sargnagel der Theodizee: das Übel HAT eigenständiges Sein. Überhaupt pfoff ich auf Empüree. Joa, war ganz gut? Das gehört gehauen mit der zornigen Faust Gottes.

JB in The Devil's Foot. Man sieht ihn, wie man sich um einen nahen Verwandten sorgt, die Augenringe, die Wirkungen des Lithiums vielleicht schon. Verstärkt sich, wenn ich das sagen darf – the strange haircut, mit dem er wiederkam – like my father's. Aber die Lebensgeister kehren nun mal nur so zurück: Deduce, Watson, come... deduce! (wie sich das doch auf seduce reimt, hört man seiner Stimme dabei an). Sein Lächeln. Wie sie auf der Decke sitzen an der Cornwall-Steilküste. Wie er wieder im Kies liegt. Wie er am Hausmädchen vorbeistürmt in das Zimmer der ersten Teufelsfußmorde, im Grunde nur ein schwarzer Schatten, der durchs Bild fliegt. Wie er sagt: "You know... dinner at the vicarage is a splendid idea." Schal um den Hut, Maschine, die sich im Leerlauf selbst in Stücke reißt, the pain, und eben doch: Cheer up, Watson! Sea air, sunshine, patience! All will be revealed! Wie sich die beiden Männer, Sterndale und er, über den Brenda-Tregennis-Ring verstehen. I have never loved but if I did. Im Selbstversuch erscheint William Blake. Sein "John!" nach den Sekunden von, nun ja, Todeskampf, die Darstellung zu nennen sich fast verbietet, so schaurig sind sie, ist wahrscheinlich der aufwühlendste Moment überhaupt. Hope to follow you soon to The Sign of 4, Ihre Punkte zwischen den Worten bedeuten baldige Investition meinerseits.

Die klaren Eisnächte. Die Vermutung, Zobelmäntelchen und Hermelinmuff nur aufgrund eines trick of the light oder ähnlichem nicht wahrzunehmen, unnötig zu betonen, wie vertraut und wie bedeutend. Sloterdijk nennt die Gegenwart das Zeitalter des Versicherungswesens. Zurückschwingen des Zeitgeistes in die Präferenz der mittleren Situationen. Dagegen: das Abenteuer der intellektuellen Existenz im 20. Jahrhundert. Da ist was dran, denke ich, obwohl ich selbst manchmal das Gefühl habe, ich versuche immer noch von der ANDEREN Seite ins 20. Jahrhundert zu kommen, also vom 19. Jahrhundert her. Wie ja auch das eigentliche Verbrechen nicht der Diebstahl von Tagen für die Bücherdiebin ist, sondern von der anderen Seite her kommt. Äh, wo war ich? Jetzt mal was ganz anderes. Ich mag die Small Faces mit "Tin Soldier".







British Mod Culture von 4 schmächtigen Lads. Noel Gallagher: "The singer looked like he was miming someone else's voice. Because he had such a strong voice." Als ich ein Junge war, lebte irgendwo in der Nachbarschaft einer, der wie Steve Marriott aussah. Ging so in Samthosen und Stiefeln irgendwelchen tragisch aufregenden Dingen entgegen. Und immer wenn Jörg und ich die Singles aus den Plattenalben seiner Schwester Andrea hörten, wenn Andrea nicht da war, also diese Alben mit so Pferdebildern drauf und Plastikhüllen innen, dann waren die Small Faces mit das erste, was ich wollte. Weil die so Melodien hatten, die tragisch aufregenden Dingen entgegengingen. It's all too beautiful, 16.1.2010.


















"Morning Holmes." - "DON'T ASK ME TO COMMENT ON YOUR NEW TIE!" Sloterdijk – uiiih. Der muß ein vor Jahren geführtes Telefongespräch abgehört haben, in dem ich jemandem erklärte, dass dieses ganze Geversichere absurd. Sich gegen das Leben versichern zu wollen, hieße tot sein. Aber so tun sie es. "Sie", die M-Püree-Menschen. Alles verneinen, was leben, lieben, Entwicklung ist. Aber ich bin müde, darüber zu viele Worte zu verlieren. Helfersyndrom und Beteiligtheit nach Timbuktu verschifft. Sie meinen, Sie überspringen das 21. Jahrhundert? Durch den Dienstboteneingang des 20. ins 19. zurück? Werfe ein paar Schachteln Antiidiotikum und Aspirin ins Gobelinköfferchen, das Samtcape über und bin dabei. British Lads, thumbs up, thank you! Und thank you auch für Mark Lanegan. Nicht nur die Musik, die goose-bumps-voice und allen voran (z.Zt.) You Will Miss Me When I Burn, auch für die wunderschöne Covergestaltung! Unternehmen Sie auf Ihren Rückwärtsreisen Raubzüge alter französischer Zeitungen? Die adorable poupée blonde et rose ist entzückend und der Plattenspieler erinnert so very an Control. Love it!

Ach ja, die Platten der Geschwister, ich kenne sie auch! Aber Plastikhüllen innen? Oh je oh je. Hausratversicherung ick hör dir trapsen. Waren die besten Momente, wenn der Bruder in der Schule und ich am verbotenen Plattenschrank. Da auch gefunden mein Leben, meine Zuflucht, meine Vergangenheit, meine Zukunft, Offenbarung. Die Heilung. In seiner Schönheit wandelt er in Samthosen? Ich hörte damals von Leuten, die sich Punks nannten und auf ihren Platten herumsprangen, bevor sie aufgelegt wurden, undenkbar natürlich für die Gebrüder Penibel. Ungeschlagene Meister der Kabelvermuddelung sind ja Lichterketten. Auf Platz 2 knickt und schlängelt sich mein Telefonkabel herum, aber ich habe nun einen Teenager, der sich um Entwirrung bemüht, um in Verwirrung zu sprechen mit anderen seiner Zunft und zwar in seinen Gemächern.

Oh Dear, how you described The Devils Foot – Scenes! Zu allem ein gehauchtes: Quite so. Und noch: Wie er im Moment, als die Polizei eintrifft, die zwei Hinweise gibt, mit denen der Fall gelöst werden kann. Genau weiß, dass diese keine Beachtung finden werden. Folgerichtig, dass er am Ende wütet, er arbeite schließlich nicht für die police. A deep sigh here. Logic is rare. Ich habe schon wieder vorausgegriffen und "The Dying Detective" in eine Lernpause geschoben. Nur auf youtube, aber ach, wie groß ist diese Folge!?! Die Geschichte ist one of my favourites in geschriebener Form, deshalb die Wahl. So eine schöne Umsetzung! Die bezaubernde Susannah Harker, die in BBCs Pride and Prejudice die Jane spielt. JB sieht in der vorletzten Szene David Bowie unendlich ähnlich. Ich kann mich nur den Worten der jungen Dame in der letzten Szene anschließen: "We are very grateful to you, Mr. Holmes!" -  "My privilege, Miss Savage."















Die raubzüglerische Rückwärtsreise spulte vorwärts zu einem der Bouquinistes in Paris, der aussah wie der Sohn von Michel Polnareff. Und von dem stammen denn auch eine Single von Michel Polnareff und zwei von Francoise Hardy aus den 60s. Und eine "Jours de France"-Illustrierte vom 19. Juni 1965. Da das Titelbild davon ohnehin hinter Glas an meiner Wand hängt (Francoise of course), entwand ich ihr Control-Plattenspieler und poupée blonde, das schwob mir heilig genug vor für das Wissen, es kommt ein Cash-Paket. Eine andere 60s-Ophelia: kennen Sie den besten Roman überhaupt, Bulgakows "Der Meister und Margarita"? Den hat Marianne Faithfull mal Mick Jagger empfohlen, und so kam es zu "Sympathy For The Devil". Ich verehre diese Frau. Wenn Sie dem Stundenhehler nochmals begegnen, überlassen Sie sich doch diesem überaus beeindruckenden Portrait der Tochter der Großnichte von Leopold Sacher-Masoch (-> 5 Teile).

JB unendlich ähnlich David Bowie in TDD? Gott, was wird sich noch alles ins Gedichtnis brunnen. Wie ich ohne diese Serie leben konnte, entkenntnist mein Ziehtsich. Es gibt Frogen, da bin ich überfrogt.

Sapperment! Ich setze Rauhreif an. Vorerst pfeife ich auf die Ewigkeit. Es schlägt 13 im Crescendo der Sibeliusstreicher. Weiße Laken aus Schnee. Mein Herz wird schmelzen und liquides Gefunkel versprühen. Einer der drei Weisen, dumm wie Bohnenstroh. Sieh mal Jesus, jeder von uns hat doch in seinem Herzen eine mehr oder weniger tiefe Wunde, nicht? Vergebung, Maestro. Ich friere bloß so. Weiße Laken aus Schnee. Bengalische Fackeln. Wackeln irgendwie. Nein, eine Prozession fackeltragender Eisheiliger. Ich scheine mich in einem kleinen Nest in Mittelschweden zu befinden. Oh, meine Schwester Lisbeth kommt aus der Schule. Stapft durch den Schnee in ihrem grünen Kleid. Ich frage mich, wer ihr diesen Hut aufgesetzt hat.

Ich habe keine Schwester. Ich kapituliere. Gehen wir. Aber ich will nicht sehen, wie sie sieht, wie ich gehe. Warten wir nur, bis sie uns den Rücken zukehrt.

"Und die chinesische Fünftonmusik mag ich sowieso nicht." (Ryuichi Sakamoto)




















Und als aus Lisbeth Liz geworden war, stand sie an Tagen wie diesen beim Fenster. Das graublaue Wolltuch um die schmalen Schultern geschlungen, schaute sie dem Schnee beim Schmelzen zu und sie wünschte sich nichts, als im Grünen durch den Schnee zu stapfen und dem Bruder noch einmal beim Gehen zusehen zu dürfen, aber wie immer wurde jeder Tagtraum jäh beendet, denn es war noch Brot zu backen und auszukehren. Nach zwei Wochen Klausurlernen und Prüfungstandhalten, die schlimmste von allen, genehmigte ich mir gestern den letzten der fünf JB Filme. Der begehrte Junggeselle. Was soll ich sagen, auf SPON gespäht, schrub da jemand vom König der Erpresser und Enttäuschung, nun ja, ja, er hat den falschen Film gewählt. Das Zeichen der Vier und Der begehrte Junggeselle sind DIE Filme. Der erste gnadenlos Holmesianisch, der letzte ein wenig wilder, psychedelisch zuweil, Jeremys Krankheit angepasst sogar, würde ich meinen. Szenen, in denen er schwitzend im bodenlangen Nachthemd zu Bett fiebert, nur um im übernächsten Moment auf die Straße zu stürzen und im Schlamm zu landen bei dem Versuch eine Kutsche zu stoppen. Ich lag schaudernd und schaute nur. Spannungsbogen, Psychedelik, Traumdeutung, zu grellbunte Flüssigkeiten in den Phiolen, ein dunkelschwarzes Samtkleid mit weißem Spitzenkragen, Drama, ein fast zärtliches Ende. Ohne Sherlock Jeremy Holmes leben? Never again. Es entkenntnist sich Ihnen vollkommen zurecht.

Dem Stundenhehler begegnete ich wie erwähnt nur gestern einen kurzen Moment, er hat auch nicht immer alles vorrätig. Aber wenn das Lager wieder Nachschub lieferte, werde ich mich gern Marianne Bulgakow widmen, es ist alles vielversprechend. Vor meiner Klausurtagungszeit habe ich mich noch dem Sherlock Holmes Handbuch hingegeben und es sagte, dass an dem Platz, wo bei Ihnen ein französisches Titelblatt die Mauern ziert, bei mir eines schönen Abends ein Titelblatt des Strand Magazins auf mich herablächeln wird nebst einer Sidney Paget Zeichnung, deren Originale aus den Erstveröffentlichungen ja, wie Sie vielleicht wissen, den göttlichen Creators von Granada und Jeremy als Vorlage dienten. Im Handbuch kann man die Zeichnungen unmittelbar mit den Serienbildern vergleichen. Fantastic, Holmes, splendid! Das Bild mit der Rose ist besonders beautiful.















Das ist ein feiner Plan, mit dem Strand Magazine-Titelblatt! Sowohl der gnadenlos Holmesianische als auch der wildere Psychedelische, der Sie schaudernd liegen ließ, alles nur eine Frage der Zeit. Derzeit sehe ich die falschen Filme, that is or means






die dem knochentrockenen Klopfen angemessenen. Fight Club. Aguirre, der Zorn Gottes. Ein Thema von Fight Club ist ja, daß man von Flutwellen gequirlter Scheiße erfaßt wird. Man liegt da und denkt, ach aus dem Haus in der Paper Street könnte man schon was machen, mit Helena Bonham Carter drin. Doch der Protagonistenkopf sagt sich nun mal Dinge wie: mit genug Seife könnte man so ziemlich alles in die Luft jagen. Eins, sagt er sich, muß man Tyler Durden lassen: er hat die Fähigkeit, das, was ohne Bedeutung ist, weggleiten zu lassen. – Wir halten durch. Ich bin der Zorn Gottes. Wer sonst ist mit mir. Wir haben entschieden, dem Treiben des Schicksals ein Ende zu setzen. Wir rebellieren bis auf den Tod. Irgendwie gehören diese beiden Filme zusammen, aber bevor ich herausfinde wie, lenkt mich "Metropolis" ab, mit den 25 in Buenos Aires gefundenen Minuten. Gut so. Aus einem perfekten Kreis






werfe ich mich in Schwarze Löcher, um in Erfahrung zu bringen, wie sich dort die Zeit verlangsamt.