Sonntag, 8. Dezember 2013

Adventskalender 2013 (2)

















Burg Pernštejn!? Indeed! Diese Verbindung entging mir. Habe gleich nochmal reinschauen müssen und erst da einen markanten Punkt von Ihren Fotos wiederentdeckt, den hölzernen Übergang hoch oben! Welch glückliches Zusammentreffen mal wieder! Hoffe, Sie genossen zu später Stunde den Salzprinzen und Libuse!

Oh well, ob ein Hausmädchen mitgeliefert wird, muss man abwarten. Wünschen darf man sich ja erst mal alles. Habe dieses Jahr aber schon das Äußerste an Glückseligkeit erfahren, als mir nach einem Umzug eine übrig gebliebene Geschirrspülmaschine überlassen wurde. Ein herrliches Ding und eine große Erleichterung. Leider passt keine Waschmaschine mehr in die Wohnung, aber da die meine ohnehin ihren Dienst niederlegte, war es keine Frage. Sie finden mich nun ein bis zweimal in der Woche im örtlichen Waschsalon. Dort gibt es oft Dinge zu beobachten. Menschen unterschiedlichster Lebensart kehren dort ein und drängen zuweilen auch Gespräche auf, die ich nicht wünschte, aber dann doch aus angeborener Höflichkeit nur schlecht abblocken kann. Habe schon einiges erfahren. Es gibt eine Dame, die schon mehr als zehn Jahre dort wäscht. In ihre Wohnung passt auch keine Maschine. Sie meint, früher war es besser, es gab Kaffee- und Süßigkeitenautomaten und jeder unterhielt sich mit jedem. Jedenfalls in der Erinnerung der Dame. Man half sich auch beim Mangeln der Tischwäsche. Eine andere, hochwohlgeboren wirkende musste unmittelbar klarstellen, dass sie nie in den Waschsalon geht, normalerweise. Und warum ich wohl, wo es ja auch nicht billig sei. Da hätte man doch schnell das Geld für was Eigenes zusammen, wenn man mal rechnete. Ich erklärte das Platzproblem, was vermutlich ihr Weltbild erschütterte, denn Puppenstuben als Wohnstätten, das schien ihr böhmisch. Ich überließ sie dem und ging indessen die Zeit in einem nahegelegenen Supermarkt totschlagen. Manchmal muss man für sich sorgen.

Dezenz und Gnadenlosigkeit! Hmhm.

Respekt, Austausch, Umgang! Klingt wundervoll, wie Sie es beschreiben! Habe eine russische Kollegin, die sogar in Russland aufwuchs, bei ihrer Babuschka, und sie berichtet ähnliches. Großmutter habe zwar nichts verstanden von dem, was die Enkel in der Schule lernen mussten, aber sie hat sie unaufhörlich gelobt, bestärkt, war immer da und hat sich um alles und jeden gesorgt. Was könnte schöner sein?

Zur Generation "Log in" hat Miss Li dieses Jahr etwas zu sagen gehabt. "Tangerine Dream" ist dann wohl auch meine Platte des Jahres, da sie die einzige ist, die ich in der gewohnten Form in einem Laden erstand. Wenn ich Miss Li sehe, möchte ich immer sofort nach Schweden ziehen. Und ein Hund wird hier auch sehnlichst gewünscht.

Tür 9









Die Peanuts sind es bei Ihnen, die solch herrliche Erinnerungen zurückbringen. Bei mir ist es aus irgendeinem Grund das verschneite Entenhausen. Und Gewürzspekulatius. Und Anisplätzchen. :)


















Der Salzprinz: absolutely zauberhaft. Libuše als Maruška, so schön, so voll tapferer Trauer. Kannte das Märchen nicht und dachte, daß sich der Brunnen mit Wasser füllt, wenn eine ihrer Tränen hineinfällt. :) Brauche nur die Stimme von Holger Hagen zu hören, der den König spricht, dazu noch der Geräuschemacher am Werk, - möchte raus und Ihnen einen 7 Meter hohen Schneemann bauen, just because. :) Prinzessin Vanda, Zuzana Kocurikova, ist übrigens in Bratislava geboren. Und überhaupt: wenn Sie bei 28:42 anhalten, das Tor, durch das der König kommt - right there standen wir vor der Führung durch Burg Pernštejn, und es ist dort, wo Klaus Kinski in "Nosferatu" Bruno Ganz empfängt - see?
-> clic 

Sie erkennen die drei Fenster links, auf den Screenshots, wo Kinski den Leuchter nimmt? Pardon, aber es entzückt mich maßlos! :)

Wunderschöne Geschichte, wunderschöne Kostüme, Vanda mit ihren Spätmittelalter-Hauben sieht schon auch stunning aus, CSSR-Märchenfilme machen immer, daß man hinabschweben möchte auf das Pult des Wachhabenden und ihn bitten: take me there. Oder wenigstens zu dem Mädchen, das Winter, Frost und Kälte liebt. Very nice auch der kritische Hofnarr, der sich deutlich als Repräsentant des Checks and Balances-Prinzips versteht. :)


Tür 9: der zweite Song, den Lanegan bei seinem Konzert im Mojo Club sang.





















Morning! Ja, der hölzerne Übergang ist unverkennbar, später im "Salzprinz" taucht auch noch die Halle auf, in der Klaus Kinski und Bruno Ganz die erste Nacht verbringen, und in der Harker am nächsten Morgen seine Suche nach dem Nosferatu beginnt. :)

In dem Waschsalon, von dem Sie vermutlich sprechen, war ich einmal zu Beginn meiner Zeit auf dem Idiotenzauberberg, mein Passwort beim Betreten eines Waschsalons war immer "Went into a laundry to wash my clothes down", weil ich seit, eben, Dylans "Isis" den Waschsalon als Schauplatz schicksalsträchtiger Annäherungen vermutete. War aber nicht der Königsweg zu pyramids all embedded in ice. Miss Li-Plastikklage berechtigt. Einzige Hoffnung: -> schon die Kinks klagten. Mir ist die ganze Tweeterei schon optisch zu unübersichtlich, wenn ich auf irgendwelche Zeugnisse stoße, weiß ich eigentlich nie, wer da wem was. Ihre MissLiInduzierteSchwedenSehnsucht, sahen Sie dieses Jahr vielleicht Real Humans / Echte Menschen / Äkta Människor? Schweden 2012 und äußerst gelungen, unspektakulär klasse, undenkbar, daß Deutsche Ähnliches zustandebrächten. -> Hier ein Test mit einem der faszinierendsten Hubots, der dann aber nicht verwendet wurde.

Pluto's Christmas Tree. :) Lieblingssekunde: wie Dale als Kerze Mickeys Streichholz auspustet. Cool. Ich ging, wie Sie ja schon wissen, in Entenhausen ein und aus, aber eben mehr unter der Ägide von Dr. Erika Fuchs. Erwähnte ich mal "Das Gespenst von Duckenburgh"?

In einem Türchen ehedem fanden Sie, meine ich, schon die Titelmelodie dieser schwedischen Serie, die in the days of my youth mehrmals zur Weihnachtszeit lief, "Das Gold am Krähenberg", remember? "Der knirschende Schnee, die krächzenden Krähen, die unheimlichen Geräusche, die Winterlandschaft in der Dämmerung, das Mysterium des idealen Winters". Da Sie gerade phasenweise unbedingt nach Schweden ziehen möchten, die 6 Teile sind seit einem Jahr unbeanstandet zu sehen. Hopefully it will last until Christmas, kommen Sie dann auf Türchen 10 zurück und gönnen Sie es sich bei einbrechender Dämmerung.














Tür 11: das Mysterium der 4 absteigenden Töne. Die Psychedelic Furs waren einmal eine außerordentliche Band, ihre ersten beiden Platten die Musik meines Lebens mit 21, 22. Richard Butler nannte sich zur Zeit des Debuts noch Butler Rep, sandte Dead Flowers und ich konnte mir einfach kein Gesicht vorstellen zu dieser glühend bösartigen Stimme, die dem moralischen Bankrott von so ziemlich allem mit Ha! Ha! Ha!-Zynismus begegnet, dazu this wall of sound, als würde alles kollabieren müssen in dieser ätzenden Bitterkeit, wenn nicht immer wieder aufschiene, daß der Zyniker der umgekehrte Romantiker ist, diese Spuren von Zärtlichkeit und Sehnsucht am Ereignishorizont, in den Texten, aber auch in der Musik, und diese 4 absteigenden Töne in "Into You Like A Train" - ich weiß nicht, ich kann es nicht erklären. Die klangen wie: ich könnte auch noch die Sterne fassen in mir.





Nie beschriebenes Schicksal. Fern erhoffte Süße. Es gibt keine Hoffnung, doch ich hoffe sie. Das ungefähr liegt in den 4 absteigenden Tönen. :) Eine Version des Mysteriums gibt es auf "Hesitation Marks", natürlich auch eine der Platten des Jahres. Die 4 absteigenden Töne auf "Find My Way", die aus irgendeiner Unendlichkeit kommen, aus irgendeinem entlegenen Winkel des Sonnensystems, um in Erinnerung zu rufen, wie weit yearning reicht.






Kein Wunder, daß Nicolas Roeg "Venus" aus "The Planets" von Gustav Holst in "The Man Who Fell To Earth" verwendete. Die vier absteigenden Töne von 0:52 bis 0:55. Vier Töne, unendliche Ausdehnung.








Und weil "The Planets" so ein Wunderwerk ist: 

"Neptune was one of the first pieces of orchestral music to have a fade-out ending, although several composers (including Joseph Haydn in the finale of his Farewell Symphony) had achieved a similar effect by different means. Holst stipulates that the women's choruses are 'to be placed in an adjoining room, the door of which is to be left open until the last bar of the piece, when it is to be slowly and silently closed', and that the final bar (scored for choruses alone) is 'to be repeated until the sound is lost in the distance'. Although commonplace today, the effect bewitched audiences in the era before widespread recorded sound - after the initial 1918 run-through, Holst's daughter Imogen (in addition to watching the charwomen dancing in the aisles during 'Jupiter') remarked that the ending was 'unforgettable, with its hidden chorus of women's voices growing fainter and fainter... until the imagination knew no difference between sound and silence.'"

















Verzeihung. Wie meinen? Tür 10 meinerseits durch Verschnupfungsfieberei und gestrigem Totalausfall ausgefallen. Auch jetzt noch etwas beschwerlich, die Augen offen zu halten, aber es wird wohl gehen. Vier absteigende Töne! Ich kenne die Psychedelic Furs nur vom OST Pretty In Pink to be honest. Den aber kaufte ich WEGEN denen und nur ein bisschen auch wegen OMD's "If You Leave". 

Noch mal zurück zu Libuše und Pernštejn. Von Nosferatu bisher mir nur der Anfang bekannt. Werde dies umgehend ändern. Wussten Sie, dass die tschechoslowakischen Märchen hauptsächlich von Bozena Nemcova gesammelt wurden? Vermutlich schon. Bin grad sehr fasziniert davon, war mir dessen nicht bewusst bisher. Sah ja mal dieses Meisterwerk, in dem Corinna Harfouch Bozena spielt. Eines MEINER all time Filmzitate, wenn mir nach einem Bier ist: Mme Harfouch als Bozena absolutely craving: "Sie haben dort BIER!" Heartbreaking!
Kennen Sie diesen Dr. Mracek? Scheint eine tschechische Serie zu sein. Er wird von dem einen männlichen tschechischen Mimen gegeben, der auch der Vater in "Luzy, der Schrecken der Straße" ist und vermutlich noch viele Rollen mehr hatte. Und hier sehen wir auch mal die moderne Libuše.





Hach, zu schön, wie Sie die Details des "Salzprinzen" beschreiben. Ja, man möchte dort sein. Über den Willen zum sieben Meter hohen Schneemann sehr erfreut!
Den Krähenberg habe ich gebucht für spätestens Anfang Januar, da dort ein paar ruhige freie Tage warten. Hoffe, es ist dann auch noch available. Wunderbar, die Stimmung dort, meinte, gleich kommt Pippi Langstrumpf um die Ecke. Die Stimmen der Kinder auch herrliche Kindheitserinnerungen, unmittelbares Wiedererkennen einiger aus unter anderem "Das fliegende Klassenzimmer" von 1973. Mag ja auch Joachim Fuchsberger sehr in seinen früheren Filmen. Den jüngeren, doch immer schon irgendwie auch älteren.

Tür 11
Mozart - Symphonie Nr. 40, Andante, Mozarts unbekanntere, stille Seite. My favourite part.

















Parbleu. Ich hoffe sehr, die Entschnupfung schreitet voran und ich danke herzlich für tapferes Augenoffenhalten. Zu Gemüsematschbassistinnenzeiten vertrauten Sie mir an, von dem Film, in dem Corinna Harfouch Božena Němcová spielt, berückt und verstört zu sein, ich sah ihn leider bislang nicht, 2011 immerhin in Prag ein Haus entdeckt, in dem sie wohnte (pretty weit unten: -> clic). Oh ja, die Märchensammlerin, weiß auch, wie die Tschechen sie verehren und immer im Herzen haben werden. Dr Mráček war mir nicht bekannt, erfreut zur Kenntnis genommen, daß in diesem seltsamen Epos auch Vladimir Menšík zugegen ist, von dem ich wiederum gerade las, daß er nicht zuletzt "durch seine Darstellung geplagter Familienväter" brillierte. Haha damn right. Just say Der fliegende Ferdinand. Und natürlich auch neben Libuše in 3HfA. Menšík kommt, wie wir auf Schloß Telč ahnen konnten, im kollektiven Bewußtsein gleich hinter Gott und Němcová. Die moderne Libuše am Steuer dieses schnittigen Skoda natürlich keinen Deut weniger betörend.

Danke für das brillante Andante, rückte nach Amadeus-Soundtrack aus, um ein paar Mozartsymphonien von der Academy of St. Martin-In-The-Fields mit Neville Marriner bei mir unterzubringen, 40 dabei, love it very much. Diese Stimmen, Sie sagen es. Bewirken Ähnliches wie ein Stückchen Kleingebäck bei Proust, isn't it. Die Stimme von Maria, das ist Constanze Engelbrecht. Fuchsberger? :) Gestehe, daß ich die Serie "11 Uhr 20" mit ihm mal konzentriert gesehen habe, allerdings mehr wegen Ann Smyrner und der Musik von Peter Thomas. Drehbuch von Herbert Reinecker, darum hat alles so einen "Ich kenne doch die Verhältnisse"-Unterton. Löst nicht gerade Freudengeheul aus, darf aber als interessanter deutscher Trash durchgehen. Esther Ofarim spielt auch mit. Und die ehren wir jetzt in Türchen 12, lackglänzend & groovy.






Und weil Your Husband Ellis dieses Jahr so unergründlich phantastisch in Erscheinung trat: was Nick Cave widerfuhr, als er "Jubilee Street" schrieb. Wäre dieser Song ein Tropfen Alkohol, Sie sähen mich sterngranatenvoll.























Tür 13: Leider hat Jarvis Cocker mit "We'll just be cruising off into the sunset" wenig Hoffnung auf neue Musik von Pulp gemacht, aber die Konzerte, für die sie 2011 nach einer Dekade wieder zusammenkamen, haben hinter die Ohren geschrieben, welchen Schatz man an Pulp hatte. "We Love Life" von 2001, vom legendären Scott Walker produziert, kurz vor 9-11 veröffentlicht, untergegangen, totgeschwiegen, danach brach die Band auseinander, ist unverschämt großartig. Nach diesem Auftritt hier durften die Strokes auf die Bühne. Was beweist: Gott liebt die Strokes nicht. Reading goes mad.




 

Tür 14: Skellington. :)






















Ahhww, Jack! Es herrscht keine Einigkeit darüber, ob man TNBC an Halloween oder zu Weihnachten schauen soll. Halloween für mich nicht mehr diskutabel, da erst mit Mansons Stimme überhaupt wirklich Halloween beginnen kann. :)

Tür 13 reiche ich noch nach. Weiter zurück reicht meine Erinnerung nicht mehr. :) Für mich auch ein Song des Jahres, dieser Heavy-Rotation-Radio-Burner von Bosse. Weil 1994 wirklich so war. Und '93. Weil alles dort begann. Und Kurt Cobain. Und das Video ist ganz gut gemacht.


Nick Cave ist mir noch immer ein völliges Rätsel. Jubilee Street. Wenn man die Lyrics lesen möchte, erscheint ein ganz anderer Text. Passt zu Mr. Undurchsichtig. Sterngranatenvoll, Sie? Gut, dass Ihr Umwandlungssystem Musik in Energie und nicht in Promille umwandelt. :) Ah, Mr. Warren Ellis. Haben Sie die Bilder gesehen, die während der Tour gepostet wurden? DAMN. Wie KANN ein Mann SO VERDAMMT COOL sein? Ein Mann mit einem langen Bart. Es ist so ein Mysterium.

Oh, ein Nemcova-Wohnhaus. Denke, dass sie dort nur eine Zeit gewohnt haben kann, denn sie war nie wirklich lange an einem Ort, wenn ich recht erinnere. Aber vielleicht setzt der Film auch erst ein, als ihr Leben schon in Trümmern liegt. Habe ihn leider auch nur einmal gesehen, aber so intensiv, wie damals beschrieben erlebt, ja.
Ich danke sehr, dass Sie beherzt die Türchen füllen. Ich weiß manchmal kaum, wie mir geschieht. Dinge kommen abhanden. Dinge geschehen, die noch nie waren. Aber genug davon. Heute war ein so feiner Adventssamstag. A Walk through dark Eppendorf. Die Straßen ruhiger als sonst. Fast still, abschnittweise. Am Platz oben auf dem kleinen Weihnachtsmarkt so viele Menschen, die sich miteinander unterhielten und mit ihren Kindern um das Karussell standen. Überall leuchtete und glitzerte es. Schmalzkuchen. Ein Moment Weihnachtsgefühl.

Tür 14
Kenny Rogers - My Favourite Time Of The Year






Und weil ich immer in Verzug gerate, stecke ich auch gleich noch etwas in Türchen Nr. 15. In der Reihe der tschechischen Märchenfilme fehlt uns noch "Saxana", denke ich. Begegnete mir auf der Suche nach dem Salzprinzen und mutet etwas gothic an. 
Tür 15 
Saxana - Mädchen auf dem Besenstiel






Gerne möchte ich Ihnen auch ein wenig beim Tschechisch lernen behilflich sein und grub diese agilen Herren aus. Es scheint um etwas Unheimliches zu gehen. Was auch sonst. :)




   














Good Lord. Zusammenklapp. Dieser halslose Sidekick da mit den zählebigen Moves... sowas. Where Elvis failed, that Dude delivered. Der zweitcoolste Bärtige nach Warren Ellis. Tja, äh... wenn ich es recht verstehe, geht es im Subtext um das Gefälle zwischen Metropolenbewohnern und Hinterwäldlern. Aber vielleicht gibt es auch gar keinen Subtext, und Prager auf Skodafahrten können prinzipiell von mährischen Sumpfmonstern gegessen werden. Vermutlich kann ich nun nicht mehr nach Mähren, ohne an den Halslosen zu denken.

Oh, ah, es gibt den Song "Jubilee Street" auf "Push The Sky Away", und eben "Finishing Jubilee Street": "I had just finished writing 'Jubilee Street' / I lay down on my bed and fell into a deep sleep / When I awoke, I believed I'd taken a bride called Mary Stanford" etc. The usual Toomuchness & Notenoughness zur Platte fänden Sie hier: -> wersollndasalleslesen.

Hinzuzufügen wäre allerdings, was die Sache noch verwirrender macht - "Mary Stanford" hieß ein Rettungsboot, das 1928 untergegangen ist (das "Mary Stanford Lifeboat Disaster"). Schon wäre man wieder beim Wasser-Motiv, das die Platte, äh... durchtränkt. Ja, ich sah das Foto von Warren Ellis backstage in Vienna, so eine Flasche hat er dann auch auf der Bühne, also mindestens eine, die er häufig ansetzt, um sich einen Pausenschluck zelebrierender Schamanen zu gönnen. Man erwartet, daß er direkt danach Feuer spuckt. Aber er beschränkte sich, wie gesagt, darauf, am Ende von zwei, drei Songs den Geigenbogen ca. 7 Meter hoch gegen den Vorhang zu schleudern.

Bei Kenny Rogers fällt mir immer "Just Dropped In To See What Condition My Condition Was In" ein und die dazugehörige Szene aus "The Big Lebowski", und irgendein Song, der von irgendeiner Lucille und ihrem schlechten Sinn für Timing handelte. :)

Wie schön, daß Sie im dark Eppendorf auf Weihnachtsatmosphäre stießen. Und wie wunderbar, daß Sie uns noch einen tschechischen Märchenfilm schenken, den ich überhaupt nicht kenne. Ich kenne eigentlich fast nichts, fällt mir gerade auf. :) Bosse kannte ich auch nicht. Hab mich ja aus Radiorotation rausrotiert. Mit dem Mädchen auf dem Besenstiel werde ich den Rest der Nacht verbringen. That really didn't come out right. Ah, Vladimir Menšík. Vermutlich ginge es eher darum, herauszufinden, wo er nicht mitspielt. :)

In between erlauben Sie in Türchen 15, daß wir uns vor zwei ganz, ganz Großen verneigen.






















Der Halslose als natürlicher Onkel des Mr. Warren Ellis wird Sie nach Mähren begleiten!? Well, why not. Denke, es gibt schlimmere Mär. :) Schön auch bei 1:08, wie er quasi aus der Deckung springt und sofort loslegt. Mir bringt der Beginn jedes Mal eine Schrecksekunde. Welch Töne der Zahnbärtige aus dieser Kuhglocke hervor bringt. Schauerlich genial. 

Ah, "Jubilee Street" und "Finishing Jubilee Street". Verstehe. Dachte, es muss wohl mehrere Versionen geben oder ähnliches, aber so ist alles klar. Mary Stanford mir irgendwie geläufig, kann aber auch eine Vermixung von Mary und Stamford aus "Sherlock" sein. Ist das denn was Hochprozentigeres im Fläschchen des Herrn Ellis? Dachte in meiner grenzenlosen Bewunderung, es sei besonders edles Mineralwässerchen. Nun ja. Edel wird es so oder so sein, gebührlich. 
Dass Sie nichts kennen, halte ich für ein Gerücht. Sie kennen viel mehr als ich zumindest. Muss gestehen, dass mir von Peter O'Tooles langer Filmliste nur "Fackeln im Sturm" bekannt. Sorry for that, jedoch gern bereit, die Ehrerweisung zu teilen. 

In Tür 16 eine Huldigung für all jene, die ein unabhängiges und höchst individuelles Leben lebten und leben.



















Ein edles Mineralwässerchen, vermutlich aus Paris eingeflogen. Aber was immer da drin ist, sobald Warren Ellis es trinkt, verwandelt es sich zu Teufelsgebräu. Also nicht es verwandelt ihn, sondern er es. Als Ihr O'Toole-Beauftragter muß ich dringend proponieren, 4 Stunden Ihrer Lebenszeit für "Lawrence" einzuplanen, 2 ½ Stunden für "Becket", O'Toole als Henry II. Plantagenet und Richard Burton als Thomas Becket, sowie 2 Stunden für "How to Steal a Million" mit Audrey Hepburn. Besitze den ersten Teil von O'Tooles Autobiographie, namens "Loitering with Intent". Als ich in Südafrika war, mit 22, las mir eine alte Dame auf einem Rummelplatz in Durban aus der Hand, und die beschrieb Gegenwart und Zukunft ganz ähnlich: Herumlungern mit einer geheimen Bestimmung. :)

Weiß nun meinerseits, was mir mit Saxana - oder "Sexana", wie die Westsynchro zu beharren beliebt :) - gibt offenbar auch eine DEFA-Synchro -, entging, wundervoll und hilarious, danke tausendmal! Eine Schulklasse voller angehender Hexen, die formelvergessende Mlle. Cernocká zum Niederknien, wenn Menšík als Schuldiener und Exvampir erklärt, er habe aus einem Minister Paprikagulasch machen müssen, fühlt es sich an, als wäre ich 12 Jahre alt und er mein Onkel, so viele phantastische Ideen, der Direktor mit den 4 Händen, 3 Bischöfe im 500er, "Ich bin eben erst von der Speisekarte gestrichen worden. Und dann bin ich hierher gehoppelt." Bei yt hatte jemand zu "Common People" (Pulp in Reading) geschrieben: "This pisses all over Wonderwall by miles." Ich will nicht sagen, this pisses all over Harry Potter by miles, aber... irgendwie schon. :)

Und Neues von Maximo Park! Sprachlos. So groß, Song und Video. Fand sie immer gut, aber fand sie nie besser, all I can say. Ihre Karte für den 12. Februar haben Sie gewiß schon.

Ein regular guest in unseren Adventskalendern ist ja "Mister Christmas" himself. Auf "Imitations", seinem Coveralbum, auf einem Exemplar davon hinterließ er mir im November seinen mysteriösen Schriftzug, singt Mark Lanegan drei Songs, die auch Andy Williams gesungen hat. Und er tut das ohne jede ironische Note, denn:

"Yeah, well, I guess Andy Williams would be considered by some to be schmaltzy, but to me he's one of the greatest singers of all time. Just absolutely amazing. And if anyone doesn't believe me, just YouTube him. He's just one of a kind." [Lanegan].

Tür 16: ein Andy Williams regular von Lanegan, und: "Mr. Williams releases his words so softly, as if they were snowflakes gently falling on a peaceful winter's night... They land on my heart and melt there."



























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