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Freitag, 29. Juni 2012

Screamin' Jay Hawkins - Der kreischende Buffo








Radio Special in 5 Teilen 
von Knut Benzner








Knut Benzner trifft Screamin' Jay Hawkins im Frühjahr 1998 in Paris. Aus dem Interview, das Benzner mit dem legendären Sänger führt, entsteht eine Radiosendung in fünf Teilen, die zum Besten gehören dürfte, das jemals mit / über Screamin' Jay Hawkins gemacht wurde. Keine zwei Jahre später weilt Jalacy Hawkins nicht mehr unter den Lebenden. Er hinterläßt mindestens 55 Kinder.

Zu meiner großen Freude ist Knut Benzner in die Archive des NDR gestiegen, um eine Aufzeichnung seiner Sendung ausfindig zu machen. Zu meiner noch größeren Freude erlaubt er mir, sein Special als Kulturerbe der Menschheit zu betrachten und hier zu präsentieren.

"Der kreischende Buffo" - Radio Special über und Interview mit Screamin' Jay Hawkins von Knut Benzner. Sendetermin: 22.06. - 26.06.1998 auf NDR 4 Beats'n'Sounds. Redaktion: Klaus Wellershaus.




 Teil 1





 Teil 2










Teil 3












 Teil 4












 Teil 5








Hamburg radio DJ Knut Benzner met singer / songwriter / actor / legend Screamin' Jay Hawkins in the spring of 1998 in Paris. Benzner produced a five part radio broadcast based on that interview, probably the best you'll ever find about Screamin' Jay Hawkins. 
To my great joy Knut Benzner undertook the mission to locate a recording of his excellent program in the NDR Radio archive, allowing me to present it here.









Kudos und Danke















4 Kommentare:

  1. Herrlich! Und wieder ein Puzzlestück, von dem ich völlig vergessen hatte, dass es fehlt. Man puzzelt sich sein Leben ja mehr schlecht als recht zusammen, jeden Tag kommen neue Teile hinzu; man guckt, man prüft, wo könnte es passen, dann clipt man es in die Fehlstelle, lehnt sich zurück und massiert sich den Fuß, der ob der anstrengenden Sitzhaltung droht einzuschlafen oder zu krampfen.
    Manchmal muss eine Stelle freibleiben, weil die Welt andere Prioritäten hat als man selbst, und die Lücke gerät erst ausser Sicht, dann in Vergessenheit. Wie gut, wenn es dann einen Blog wie diesen hier gibt!

    Vor etwa 20 Jahren sah ich im Kino den Film "Mystery Train" eines meiner liebsten Regisseure, Jim Jarmusch. In diesem Film gab es ein heruntergekommenes Hotel, hinter dessen Rezeptionstresen saßen zwei Angestellte. Ein älterer Herr und ein jüngerer Page. Ich liebte diese beiden Cerberusse, ihren trockenen Humor, ihre lässige Art; zwei Felsen, auf denen das Hotel so hoch und sicher ruhte, dass man alle Tage dort einchecken wollte. Mir war sofort klar, dass der ältere der beiden keine gewöhnliche Nebenrollenbesetzung war, dass da etwas in ihm glimmte das größer war als der Raum zwischen den Buchdeckeln eines Drehbuchs. Aber es gab damals weder Smartphones noch Internet, und bald war diese Fehlstelle meines Puzzles ausser Sicht und vergessen.

    Doch was sehe ich nun, 20 Jahre später, wenn ich diesen Blog anklicke? Das Hotel, den Tresen und meinen Zerberus aus tiefster Vergangenheit inklusive ausführlicher Würdigung durch Bild und Ton. Ich kenne jetzt seinen Namen, seine Originalstimme, sein Leben.

    Ein schönes Puzzleteil, es seufzt zufrieden, als ich es in die Leerstelle clippe. Vielen Dank!

    Und die Pflaume sah soooo lecker aus ;-)

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    1. "I don't think you should eat that thing." Hilarious. Schrieb mal auf SPON: "Elvis‘ Stimme hallt durch die amerikanische Nacht, eine Nacht, die es nie gegeben hat." - natürlich "Mystery Train" im Sinn. Hawkins sitzt in diesem phantastisch heruntergekommenen Memphis Hotel größer als das Leben, saß schon immer da und wird immer da sitzen, das Buch, in das er schreibt, ist in etwa so dick wie das, in das Gott selbst schreibt, und durch die Nacht hallt "Blue Moon". Ja, Sie beschreiben es sehr schön, warum man jederzeit dort einchecken möchte, in diesem Hotel und in dieser endlosen Nacht. Die Plum Scene, zum Niederknien. Aber auch Hawkins, nachdem der Bellboy sich über seine Uniform beklagt hat: "Well, you should do like I do, shit, go over and buy your own damn clothes over at Lansky's, somewhere like that; I mean, you know it's like they say: the clothes make the man. I mean look at that damn hat on your head, you look like a damn mosquito-legged chimpanzee, I mean - " - und dann dieses unfaßbare Hawkins-Lachen. Und dann - nichts. Auf künstliche Fliegen mit der Fliegenklappe einschlagen, deadpan. Im Grunde wartet alles nur darauf, daß "Blue Moon" nochmal für 3 Minuten die Atmosphäre der Nacht auflädt. "Jiffy Squid? Turn that damn thing off."
      Freut mich außerordentlich, daß Knut Benzners vortreffliche Würdigung ein Stück ins Lebenspuzzle setzen konnte! Wunderbar! :)

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  2. Anonym9.7.12

    Buster Keaton und Screamin' Jay Hawkins Teil 1, der Abend ist gerettet! Danke, so schön, dass es geklappt hat, nicht nur mit dem Ausgraben sondern auch mit dem Hinüberretten! Werde also die nächsten 4 Abende auch den NDR einschalten und mich sehr zu Haus fühlen hier. :))

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    1. Benzner & Hawkins, das ganze Interview ist umwerfend. Aber meine Lieblingsstelle aus Teil 1 ist derzeit die: Hawkins erzählt, daß er jetzt, frisch verheiratet, das Leben versteht, ein anderes Leben führt. "Now I'm more mature. And I think I got a little bit more sense." Und dann diese… Pause. Hawkins lacht, selbst leicht ungläubig. Benzner: "That's wonderful!" - Hawkins: "Thank you!" :) Whatever, möge er seinen x-ten Frühling so genossen haben, wie er sich das hier vorstellt. Und möge er jetzt Opern auf Latein singen, wherever he is.
      Keaton: "The Cameraman" is actually my favourite. Vielleicht vor allem wegen der Chemie zwischen Keaton und Marceline Day. She's the romantic dreamer's dream, bezaubernd und unerschütterlich glaubt sie an ihn, brings out the best in him. :) "The Cameraman" ist Schwanengesang, das unübertroffen schöne Letzte.

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